Unsere Erde dreht sich um die Pol-Achse, und genau um die Mitte der Erde liegt der Äquator. In 36.000 km Abstand um den Äquator (diese Entfernung entspricht knapp dem dreifachen Erddurchmesser) kann man sich einen weiteren Ring um die Erde vorstellen: Das ist die geostationäre Umlaufbahn, auf der unsere Fernsehsatelliten die Erde umkreisen. Sie drehen sich genau mit der Erde mit, so dass sie aus unserer Sicht immer dieselbe Position behalten.
Die Fernsehanstalten strahlen das Programm zu den Satelliten hoch, die es ihrerseits wieder auf die Erde ausstrahlen, so dass wir es mit unserer Satellitenantenne empfangen können.
Da die Signale aufgrund der großen Distanz sehr schwach sind, braucht man für den Empfang starke Richtantennen. Man benutzt vorzugsweise Schüsseln, die das Signal in einem Brennpunkt bündeln.
Die genaue Position jedes Satelliten wird mit dem Längengrad bezeichnet, über dem er schwebt. (Tatsächlich sind es meist Gruppen von Satelliten, die nah beisammen stehen.) Die in Deutschland am häufigsten empfangenen "Astra-Satelliten" befinden sich auf der Position 19,2° Ost.
Wenn man auf dem Äquator steht, genau bei 19,2° östlicher Länge (dieser Punkt liegt übrigens in der Republik Kongo), hat man die Astra-Satelliten genau senkrecht in 36.000 km Höhe über sich.
Um einen Satelliten zu empfangen, muss man die Schüssel auf ihn ausrichten. Von Deutschland aus sehen wir die Astra-Satelliten grob im Süden (mit ein paar Grad Abweichung nach Südosten) und etwa 33 Grad schräg nach oben; von Norddeutschland aus ist der senkrechte Winkel etwas flacher, von Süddeutschland aus etwas steiler.
Von einem Platz am Haus, wo wir eine Satellitenschüssel installieren wollen, müssen wir freien Blick in Richtung des Satelliten haben. Jedes feste Hindernis in der Achse zwischen Satellit und Schüssel würde den Empfang verhindern.
Der nach außen sichtbare Teil einer Empfangsanlage ist die Satellitenantenne, umgangssprachlich "Schüssel" genannt. Genau im Brennpunkt, am sogenannten "Feedarm", befindet sich das LNB ("Low Noise Block Converter"). Es enthält die winzige Antenne, die die gebündelte Strahlung empfängt, sowie einen Frequenzwandler, der den Transport des Signals durch ein Antennenkabel ermöglicht.
Neben "LNB" ist auch noch die Abkürzung "LNC" gebräuchlich. Es ist dasselbe. Es ist auch egal, ob man "der LNB" oder "das LNB" sagt.
In der Wohnung benötigen Sie einen sogenannten Receiver, der die Satellitenprogramme empfängt.
Der Receiver kann bereits im Fernseher eingebaut sein; in Prospekten ist dann meist von einem DVB-S2-Tuner, einem Multi-Tuner oder einem Triple-Tuner die Rede.
Der Receiver kann aber auch ein separates Gerät ("Settop-Box") mit eigener Fernbedienung sein.
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